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Kaufberatung: Schnelle Gaming-Monitore mit hoher Bildwiederholrate 

Anders als bei normalen PC-Monitoren kommt es bei Gaming-Monitoren auf Geschwindigkeit an: Hier zählt eine hohe Bildwiederholrate von 144 Hz, 165 Hz, 240 Hz oder mehr. Beim normalen Bildschirm für das Büro ist meist bei 60 Hz Schluss. Worauf solltest Du also bei Kauf eines Gaming-Monitors achten? 

Solltest Du für Deine PC Games ein Display mit TN-Panel, IPS-Panel oder VA-Panel wählen? Reicht Full HD-Auflösung im Jahr 2021 noch aus oder ist ein WQHD-Monitor der neue Standard? Was ist AMD Freesync oder NVIDIA G-Sync? Sind Curved-Monitore besser für Gaming als flache Monitore?  

Diesen und anderen Fragen gehen wir im folgenden Ratgeber auf den Grund.  

Welche Auflösung sollest Du für einen Gaming-Monitor wählen – und welche Größe? 

Ob Du zum Zocken einen Full HD-, WQHD- oder 4K-Monitor wählst, hängt in erster Linie davon ab, wie viel Du ausgeben möchtest. Bitte beachten: 

  • Je höher die Auflösung Deines Monitors, desto schneller muss Deine Grafikkarte sein, damit Du in Deine Games weiterhin auf der maximalen Detailstufe spielen kannst. Außerdem solltest Du beim Spielen mindestens 60 FPS für eine optimale Gaming-Experience anstreben. Achte darauf, dass Deine Grafikkarte diesen Wert auch in Deiner Wunschauflösung erreicht. 
  • Bei einem Gaming-Monitor mit 27 Zoll, 32 Zoll oder 34 Zoll solltest Du mindestens einen WQHD-Monitor (2.560 x 1.440 Pixel) wählen. Bis 24 Zoll reicht vielen Spielern auch die herkömmliche Full HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Ein 4K-Gaming-Monitor mit 3.840 x 2.160 Pixeln ist nochmals schärfer. 
  • Die genannten Displays verfügen alle über das Bildformat 16:9. Spielst Du eher Strategiespiele und Rollenspiele statt schneller Shooter, können hochauflösende Ultra-Wide-Monitore im 21:9-Format die richtige Wahl für Dich sein. Diese sind deutlich breiter und fangen zumeist bei einer Bildschirmdiagonale ab 32 oder 34 Zoll an. Die gängigsten Auflösungen bei Ultra-Wide-Gaming-Monitoren sind: 
  • UW-UXGA (2.560 x 1.080 Pixel) 
  • UWQHD (3.440 x 1.440 Pixel) 
  • WUHD (5.120 x 2.160 Pixel) 
  • Einer der größten und auch teuersten Gaming-Monitore ist der Samsung Odyssey G9. Der riesige Curved-Monitor bietet 5.120 x 1.440 Pixel im 32:9-Format und traumhafte Zusatz-Features wie etwa HDR10-Unterstützung. Mit 49 Zoll bietet er mehr Sichtfläche als mancher Smart-TV im Wohnzimmer, kostet aber auch deutlich mehr als 1.000 Euro.  
  • Ein 8K-Gaming-Monitor macht in den meisten Fällen noch keinen Sinn. Die neuesten Grafikkarten wie NVIDIAs GeForce RTX 3080 oder AMDs Radon RX 6800XT bieten hervorragende Leistung für 4K-Gaming. Bei einer 8K-Auflösung stellen sie AAA-Spiele aber nicht mehr mit den höchsten Grafikdetails dar und liefern zu wenig Frames pro Sekunde. 

Wie groß sollte ein Gaming-Monitor sein? 

Viele Gamer denken, dass ihr PC-Bildschirm nicht groß genug sein kann. Allerdings solltest Du vor der Auswahl des optimalen Gaming-Monitors überlegen, welche Spiele-Genres Du hauptsächlich zockst. 

Spielst Du vor allem schnelle First-Person-Shooter, sollte Dein Monitor 24 oder 27 Zoll groß sein. Du musst maximal reaktionsschnell auf das Spielgeschehen reagieren und möchtest daher alles direkt im Blick haben. Auf größeren Bildschirmen müssen Deine Augen weitere Strecken zurücklegen. 

Spielst Du hingegen vor allem Strategietitel, RPGs oder den Microsoft Flight Simulator, bietet Dir ein Gaming-Monitor mit einer Bildschirmdiagonalen ab 34 Zoll die bestmögliche Immersion. 

Wie viel Hz sollte ein Gaming-Monitor haben? 

Zeiten, in denen die 60 Hz oder 75 Hz eines dicken CRT-Monitors der Stand der Dinge waren, sind glücklicherweise vorbei. Wer heute Gaming-Monitore bei bestware kauft, sollte dabei auf eine Bildwiederholfrequenz von mindestens 120 Hz oder 144 Hz achten. Die Bildwiederholrate gibt an, wie viele Bilder Dein Display pro Sekunde anzeigen kann. Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto flüssiger laufen Deine Spiele auf dem Gaming-Monitor. 

Auch hier gilt, dass die Grafikkarte in Deinem Gaming-Laptop oder Gaming-PC schnell genug sein muss. Im Idealfall liefert diese so viele FPS (Frames pro Sekunde), wie der Monitor Bilder darstellen kann. Nutzt Du beispielsweise einen 4K-Gaming-Monitor mit 60 Hz, kommt mit maximalen Grafikdetails und Raytracing selbst eine GeForce RTX 3080 an ihre Grenzen. 

Die schnellsten Gaming-Monitore kommen mit einem Full HD-Panel und Bildwiederholraten von bis zu 240 Hz oder sogar 360 Hz. Damit eignen sie sich in Kombination mit einer leistungsstarken Grafikkarte insbesondere für First-Person-Shooter. Je mehr Bilder pro Sekunde Du angezeigt bekommt und je flüssiger Dein Gameplay auf dem Bildschirm dargestellt wird, desto schneller kannst Du reagieren. 

Der Goldstandard unter den WQHD-Gaming-Monitoren sind Modelle mit 165 Hz. Eine Highend-Grafikkarte vorausgesetzt, profitierst Du einerseits von der höheren Auflösung und andererseits von der vergleichsweise hohen Bildwiederholrate. Erste WQHD-Monitore mit 240 Hz sind ebenfalls verfügbar, allerdings im hochpreisigen Segment angesiedelt. 

Für 4K-Gaming reicht meist ein UHD-Monitor mit 60 Hz. Aber auch hier gibt es bereits die ersten Bildschirme mit 144, 165 oder gar 240 Hz. Diese sehr hohe Bildwiederholfrequenz wirst Du allerdings nur in grafisch weniger anspruchsvollen E-Sports-Titeln ausreizen können. 

Was bringt Freesync und G-Sync? 

Verfügt Dein Gaming-Monitor über NVIDIA G-Sync oder AMDs Freesync, holst Du das Optimum in Sachen flüssiger Spieledarstellung aus Deinem Setup heraus. Bei beiden handelt es sich um Adaptive-Sync-Technologien. Diese synchronisieren die Bildausgabe (FPS) Deiner Grafikkarte mit der Bildwiederholrate Deines Bildschirms (Hz). Dadurch verhindern G-SYNC und Freesync Tearing und Bildruckeln. 

Je nachdem, ob Du die Grafikkarte von AMD oder von NVIDIA verwendest, solltest Du darauf achten, dass Dein Gaming-Monitor entweder AMD Freesync oder NVIDIA G-Sync unterstützt. Ist ein Freesync-Monitor als G-Sync-compatible bezeichnet, funktioniert die Synchronisierung auch mit einer NVIDIA-Grafikkarte. 

Als verbesserte, aber auch kostspieligere Versionen bietet AMD zudem Freesync Premium und Freesync Premium Pro für Gaming-Monitore. NVIDIA wirft dementsprechend G-SYNC Ultimate ins Rennen. Diese Highend-Ansätze bieten jeweils zusätzliche Technologien, die die Darstellung von Spielen auf dem Monitor weiter optimieren. 

Welche Reaktionszeit bzw. wieviel ms sollte ein Gaming-Monitor haben? 

Die in den Datenblättern der Hersteller in Millisekunden gemessene Reaktionszeit eines PC-Monitors gibt an, wie lange ein Pixel eines Bildschirms benötigt, um zwischen zwei Grautönen (GtG, Grey-to-Grey) umzuschalten. Speziell an Spieler richten sich etwa schnelle Displays mit 144 Hz und 1 ms.  

Die geringsten Reaktionszeiten sagen übrigens noch nichts über den Input-Lag aus. Der bezeichnet, wie lange es dauert, bis eine Eingabe wie beispielsweise eine Mausklick auf dem Monitor umgesetzte wird. 

Als Faustregel für die Reaktionszeit gilt: Je weniger Zeit der Monitor für die Farbumschaltung eines Pixels braucht, desto geringer ist die Gefahr, dass sehr schnelle, bewegte Bilder als unscharf erscheinen. 

Viele Spieler stellen sich die Frage, ob sich ein 5ms Monitor für Gaming eignet. Es kommt auf das Spiel an. Besonders wichtig ist eine geringe Reaktionszeit zwischen 1 ms und 5 ms erneut in Ego-Shootern. Hier drehst Du Dich blitzschnell im Kreis, um den Gegner in Deinem Rücken anzuvisieren.  

Bei Echtzeit-Strategie-Spielen hingegen benötigst Du nicht unbedingt den reaktionsschnellsten Gaming-Monitor. Hier ist alles bis zu 10 ms völlig in Ordnung. 

Doch Obacht! In Deinen PC Games sind nicht alle Farben so grau wie in den Monitor-Benchmarks der Hersteller. Einzelne Panel können zum Beispiel beim Umschalten von Schwarz zu Weiß oder von Rot zu Grün völlig andere Reaktionszeiten aufweisen als von Grau zu Grau. 

Was ist Overdrive beim Monitor? 

Eines der wichtigsten Features moderner Gaming-Monitore, um minimale Reaktionszeiten zu erreichen, ist die Overdrive-Funktion. Diese hilft vor allem den von Haus aus etwas langsameren IPS- und VA-Panels (siehe unten) beim Gaming auf die Sprünge. Der Overdrive eines Monitors gibt eine höhere und niedrigere Spannung auf die Pixel, um deren Reaktionszeit zu verringern. Meist findest Du hier verschiedene Presets wie etwa „niedrig“, „normal“, „hoch“ oder „extreme“. 

Mit Overdrive übertaktest Du also Deinen Gaming-Monitor und machst ihn schneller. Du solltest Dich allerdings vorsichtig an das Optimum herantasten, um Pixel-Overshoot zu vermeiden.  

Übertreibst Du es mit der Einstellung, kann Dein Bildschirm unter Umständen zu schnell werden und an der Zielfarbe für ein Pixel vorbeischießen. In der Folge ist eine Fehlerkorrektur nötig, die wiederum selbst dafür sorgen kann, dass das Bild in einem Bereich unscharf aussieht. Dieses Verhalten bezeichnet man auch als inverses Ghosting. 

IPS-Panel, VA-Panel oder TN-Panel für Gaming? 

Die Frage, welches Panel das beste für einen Gaming-Monitor ist, treibt Spieler schon seit Jahren um. An dieser Stelle bieten wir eine kurze Übersicht der Stärken und Schwächen einzelner Panel-Typen: 

  • Gaming-Monitore mit TN-Panel haben die schnellsten Reaktionszeiten und erreichen ohne auch ohne Overdrive 1 ms. Dafür sind sie weniger blickwinkelstabil. TN-Monitore erreichen nicht dieselben, sehr tiefen Schwarzwerte wie andere Panel-Typen, häufig sind auch die Farben etwas blasser. Gerade in hochpreisigen Gaming-Monitoren gibt es jedoch TN-Panel mit sehr guter Bildqualität. 
  • Gaming-Monitore mit IPS-Panel sind die ultimativen Allrounder. Sie bieten Dir optimale Blickwinkelstabilität, satte Farben und hohe Kontraste sowie Schwarzwerte. Die Reaktionszeit liegt zwischen 4 und 5 ms, mit Overdrive ist auch 1 ms drin. Außerdem erreichen IPS-Monitore sehr eine hohe Abdeckung des sRGB-, Adobe-RGB- und DCI-P3-Farbraums. 
  • Gaming-Monitore mit VA-Panel bringen die nahezu perfekte Schwarzwerte und Kontraste mit und erreichen ebenfalls eine sehr hohe sRGB-, Adobe-RGB- und DCI-P3-Farbraumabeckung. Damit sind sie auch für Content Creator eine erstklassige Wahl. VA-Panel sind von der Reaktionszeit nochmals etwas langsamer als IPS-Panel und erreichen meist 4 ms, 5 ms oder bis zu 8 ms. Ein zugeschalteter Overdrive kann aber auch diesem Panel-Typ auf die Sprünge helfen. 
  • OLED-Gaming-Monitore sind aktuell noch ein Nischenprodukt und mit Preisen zwischen 3000 und 5000 Euro sündhaft teuer. Im Gegensatz zu allen anderen LED-Monitoren gibt es hier kein Backlight Bleeding und die besten Schwarzwerte. Außerdem haben sie grundsätzlich eine sehr schnelle Reaktionszeit von teils weniger als 1 ms. Allerdings gibt es OLED-Bildschirme zum Spielen am Desktop-PC oder Laptop derzeit nur mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. 

Was gibt es sonst noch bei PC-Bildschirmen zum Spielen beachten? 

Im Folgenden zählen wir einige wichtige Punkte auf, die beim Kauf des optimalen Gaming-Monitors für Dich entscheidend sein können und geben grundlegende Tipps: 

  • Einige Gaming-Monitore nutzen integrierte Lautsprecher. Diese sind aber so klein, dass sie sich höchstens als Notfalllösung eigenen. Setze bei Spielen also lieber auf ein gutes Lautsprechersystem, ein Gaming-Headset oder eine Soundbar. 
  • Ein PC-Monitor mit HDR (High Dynamic Range) lohnt sich nur, wenn Du Spiele zockst, die HDR unterstützen. Die Technologie zeichnet sich durch einen größeren Helligkeitsbereich aus und sorgen für ein besonders natürliches und realistisches Bild. Vor allem Farbtöne in hellen oder dunklen Bildbereichen wirken dadurch viel besser voneinander abgegrenzt. In Gaming-Monitoren kommt das Feature in unterschiedlichen Stufen wie DisplayHDR, DisplayHDR400, DisplayHDR600, DisplayHDR 1000 oder echtem HDR10 zum Einsatz. 
  • Viele Gamer stellen sich die Frage, wie man einen Gaming-Monitor kalibriert. Einige Modelle kommen bereits werkseitig vorkalibriert ins Haus, bei allen anderen kannst Du selbst Hand anlegen. Dazu benötigst Du ein Kalibriergerät und die passende Software. Als kostenloses Programm zum Kalibrieren bietet sich etwa DisplayCAL an. 
  • Wozu benötigen Gamer zwei Monitore? Während auf Deinem primären Bildschirm ein Spiel läuft, kannst Du auf dem zweiten beispielsweise Deine Streaming-Software oder ein Chat-Programm laufen lassen. Außerdem bieten Multimonitor-Setups eine günstige Alternative zu einem riesigen 49-Zoll-Monitors. Verteilst Du die Anzeige eines Spiels aber auf zwei oder drei Monitore, hast Du immer deren Bildschirmrahmen im Sichtfeld. 
  • Ist ein Curved-Monitor besser für Gaming als ein flacher Monitor? Verwendest Du einen kleinen Monitor, reicht ein flaches Modell aus, um alles im Blick zu behalten. Bei sehr großen Computer-Monitoren kann das gebogene Curved-Format aber von Vorteil sein. Dadurch umschließt der Bildschirm mit seiner Wölbung Dein Sichtfeld und bietet einen höheren Grad an Immersion. 
  • Viele Gaming-Monitore bieten spezielle Features für Spieler. Hier lohnt es sich, genau hinzusehen, was die einzelnen Hersteller anbieten. Eine beliebte Zusatzfunktion für ist zum Beispiel ein in den Monitor integriertes Fadenkreuz. Das kannst Du auch dann für besseres Aiming zuschalten, wenn es im Spiel selbst überhaupt nicht vorgesehen ist. 

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