Ob ein Notebook oder PC mit VR-Headsets kompatibel ist, hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: Display-Anbindung und 3D-Performance.
Display-Anbindung
Beide Headsets werden mit einer Auflösung von 2160x1200 Pixel und einer Bildwiederholrate von 90Hz auf den Markt kommen. Um diese Auflösung und Bildwiederholrate anzusteuern, benötigt der Laptop bzw. PC mindestens DisplayPort 1.2 oder HDMI 2.0
Im Datenblatt der Oculus Rift steht zwar „Compatible HDMI 1.3 display output“ als Minimal-Anforderung – wir halten das aber für irreführend. Die wenigsten Notebooks, die mit HDMI 1.3 oder HDMI 1.4 produziert wurden, konnten die entsprechende Display-Bandbreite liefern. Mit HDMI 2.0 oder DisplayPort 1.2 ist man auf der sicheren Seite.
Zusätzlich zur Auflösung ist auch der Signalweg entscheidend: die Hybrid-Grafiklösung NVIDIA Optimus (auch bekannt als „MSHYBRID“) wird ausdrücklich nicht unterstützt. Die VR-Headsets müssen also direkt an die dedizierte NVIDIA- bzw. AMD-Grafikkarte angebunden werden – ein Umweg über die Intel-Grafik, wie bei Optimus üblich, wird nicht unterstützt.
In Sachen Display-Anbindung sind somit laut den aktuellen Informationen (August 2018) die folgenden Modelle kompatibel:
- XMG Pro Serie (ab 2016)
- XMG Ultimate Serie (ab 2016)
- SCHENKER DTR Serie (ab 2016)
- SCHENKER Key 15
Dies gilt aber nur, wenn auch entsprechend leistungsstarke Grafikkarten eingebaut sind. Damit kommen wir zum zweiten Teil der Anforderung:
3D-Performance
NVIDIA und Oculus Rift haben definiert, dass mindestens die Desktop-Grafikkarte NVIDIA GeForce GTX 970 nötig ist, um die volle VR-Experience zu erhalten. Zum Vergleich: die Notebook-Grafikkarte GTX 980M liegt etwa 5-7% unterhalb der GTX 970 Desktop-Grafikkarte.
Offiziell „VR Ready“ sind im Notebook-Bereich daher nur die GTX 980 (ohne „M“) im XMG U716 und XMG U726.
Doch was ist mit „volle VR-Experience“ gemeint?
Für eine immersive VR-Experience ohne Simulatorkrankheit soll der PC/Laptop dafür sorgen, dass die FPS nicht unter 90Hz absinken. Außerdem sollen die Headsets immer mit ihrer nativen Auflösung betrieben werden, da sich der Bildeindruck sonst massiv verschlechtert. Kombiniert man nun die hohe Auflösung/Bildwiederholrate mit einer detailreichen Grafik, wie man es von heutigen Triple-A-Titeln gewohnt ist, dann sind die hohen Mindestanforderungen von Oculus und NVIDIA schnell nachvollziehbar. Man kann davon ausgehen, dass zukünftige VR-Titel diese Mindestanforderungen voll und ganz ausschöpfen werden.
Ob manche VR-Spiele bzw. -Demos sich auch mit weniger 3D-Rechenleistung begnügen, erfährt man u.a. in diesem Reddit-Thread: My Vive Experience with a GTX 960
Sonderfall: Problemlösungen für USB und HDMI an der Oculus Rift
Für einen reibungslosen Betrieb von Oculus Rift und HTC Vive werden auch leistungsfähige USB 3.0 Ports benötigt. Im Allgemeinen erfüllen alle unseren Notebooks diese Anforderung. Ob die im eigenen PC verbauten USB-Chipsätze kompatibel sind, erfährt man mit diesem Tool.
Die HTC Vive wird mit der sog. "Link Box" ausgeliefert. Die Link Box verfügt über ein eigenes Netzteil. Sie verstärkt das HDMI-Signal und sorgt für eine zuverlässige Stromzufuhr des Headsets über USB 3.0.
Die Oculus Rift CV1 hat leider keine eigene Link Box sondern führt die Kabel direkt vom Headset in den PC bzw. in das Notebook. Dies kann bei manchen Geräten dazu führen, dass das HDMI-Signal über die volle Länge des Kabels nicht stabil genug ist. Außerdem können Probleme mit der USB-Stromzufuhr zu einem Flackern des Headsets führen. Uns liegen diesbezüglich Berichte im Zusammenhang mit verschiedenen PC- und Notebook-Herstellern vor. Die HTC Vive ist hiervon prinzipiell nicht betroffen.
Falls Ihr PC oder Notebook trotz erfolgreicher "VR-Ready"-Prüfung solche Probleme zeigt (schwarzer Bildschirm im Headset; Bildflackern), empfehlen wir Ihnen die folgenden Produkte zur Abhilfe:
WINGONEER HDMI 2.0 Splitter 2 fach
Dieser HDMI-Splitter verfügt über ein eigenes Netzteil und wurde bereits erfolgreich an unseren Notebooks zusammen mit der finalen Version der Oculus Rift getestet.
Der Splitter ist in mehreren Versionen erhältlich - es wird unbedingt mindestens die "HDMI 2.0"-Version benötigt. Die günstigste, ältere Version mit HDMI 1.3 genügt nicht.
Alternativ zum HDMI-Verstärker wäre auch die Verwendung eines DisplayPort-Adapters denkbar. Hierbei sind die Erfahrungsberichte von Oculus-Rift-Besitzern aber sehr unterschiedlich. Dazu kommt auch noch die Unterscheidung zwischen DisplayPort und Mini-DisplayPort - je nachdem, welche Anschlüsse das Notebook bzw. der PC bietet. Wir empfehlen daher den o.g. HDMI-Splitter.
HooToo 9-Port 60 Watts USB 3.0 Hub with 2 Smart Charging Ports and 7 Data Transfer Ports
Die Oculus Rift benötigt 4 freie USB-Ports. Mit diesem USB-Hub hat man ausgesorgt. Alle 4 USB-Kabel von Oculus Rift und Zubehör können mit diesem Hub verwendet werden. Der Hub verfügt über ein eigenes Netzteil und bietet somit eine stabile Stromversorgung. Der im Hub verbaute USB-Controller ist mit der Oculus Rift kompatibel.
Dieser Hub ist momentan der einzige Produkt, welches nachweislich mit der Oculus Rift (finale Version) funktioniert.
Momentan ist dieser Hub in Deutschland nicht erhältlich. Wir haben den Hersteller kontaktiert. Bis wir eine deutsche Quelle finden oder den Hub selber importieren, empfehlen wir, ihn in UK zu bestellen.
Dieser Hub wird nur für die Verwendung mit Notebooks empfohlen. Für Desktop-PC's wird empfohlen, eine PCI-Express-Erweiterungskarte mit FL1100EX-Chipsatz zu nehmen. Die offiziellen Support-Seiten der Oculus Rift empfehlen das Produkt "Inateck USB 3.0 Karte Pci Expresskarte 5 Ports".